„Geschlossen nach Nr. 3 aufgrund bischöflicher Urkunde vom 05.11.2012 über die Aufhebung der Pfarrei … und Neugründung der Pfarrei St. Martin. Wegberg, 31.12.2012“
Dieser Text steht in den Kirchenbüchern aller zehn Pfarreien, die am 31.12.2012 in einem feierlichen Gottesdienst geschlossen wurden. Seit dem 01. Januar 2013 sind wir die Pfarrei St. Martin.
Diese zehn ehemaligen Pfarreien aus dem Stadtgebiet Wegberg sind
St. Adelgundis, Arsbeck + St. Vincentius, Beeck + St. Rochus, Dalheim +
Heilige Familie, Klinkum + St. Maternus, Merbeck + St. Rochus, Rath-Anhoven +
St. Mariä Himmelfahrt, Rickelrath + Heilig Geist, Tüschenbroich +
St. Peter und Paul, Wegberg + St. Johann Baptist, Wildenrath
Zu unserer Pfarrei gehören neben diesen zehn Kirchen auch weitere zehn größere und kleinere Kapellen. In den Kapellen in Buchholz, Holtum, Kipshoven und Uevekoven werden bis heute regelmäßig Gottesdienste gefeiert und Sakramente gespendet.
Pfarrpatron
Für die neu entstehende Pfarrei galt es eine Pfarrkirche zu bestimmen und einen Pfarrpatron zu finden. Nach einem einjährigen Beratungsprozess in den Gremien aller Gemeinden fiel die Entscheidung auf den Heiligen Martin.
Pfarrkirche
Zur Pfarrkirche der neuen Pfarrei St. Martin wurde die Kirche St. Peter und Paul in Wegberg Mitte bestimmt. Wie alle anderen Kirchen in den Gemeinden hat sie ihr Patronat - ihren Namen - behalten.
Selbstverständnis: Der Heilige Martin als Leitbild
Nach dem feierlichen Gründungsakt am 27.01.2013 ging die Arbeit in die nächste Phase, die bis heute andauert: was auf dem Papier jetzt feststeht, muss nun mit Leben gefüllt und zusammengehalten werden.
Dafür braucht man Zeit, Geduld, guten Willen und Wohlwollen, denn das Zusammenwachsen, das gemeinsame Gehen ist ein langwieriger Prozess, der nicht „auf Knopfdruck“ abgeschlossen ist.
Und dafür braucht man auch ein Leitbild, welches wir uns buchstäblich auf die Fahne geschrieben haben.
Seitdem weht zu besonderen Anlässen an allen Kirchen in St. Martin eine leuchtend gelbe Fahne mit dem „Siegel“ - unserem Martin - und lädt ein:
„Das sonnige Gelb erweckt Aufmerksamkeit. Weder Dämmerung noch Ferne kann seiner frohlockenden Leuchtkraft widerstehen. Zum Vorschein kommt, was wie einer anderen Welt entstammt: Unser neuer Pfarrpatron Sankt Martin, hoch zu Ross auf seinem Himmelsritt….
…Unser neuer Pfarrpatron steht auf geschichtlichem Hintergrund. Das Runde mit den geschwungenen Linien erinnert uns an einen Mühlstein. Über Jahrhunderte haben die zahlreichen Wassermühlen das Leben bzw. das Überleben der Menschen in diesem Tal der Mühlen gesichert. Vornehmlich Brot und Öl waren prägende Erzeugnisse aus dem Zusammenspiel mit den Mühlen.
Die zehn Sterne in Kreuzform verweisen auf die zehn Pfarreien unserer Gemeinschaft, und Sankt Martin weist uns dabei den Weg. Mit dieser Vereinigung müssen wir lernen zu teilen. Wir teilen miteinander unsere Ressourcen, wir teilen einander mit, was uns bedrückt, ängstigt, was uns lieben, hoffen und glauben lässt…"
Der Heilige Martin und der Mühlstein
Der Mühlstein (126 Jahre alt) mit dem Hl. Martin, der als verbindendes Symbol für unsere neue Pfarrei im September 2014 von Pfarrer Tran eingesegnet wurde.
„So wie St. Martin seinerzeit den Mantel teilte, um das Überleben des Bettlers zu sichern, sichert der Mühlstein, indem er Getreide zu Mehl mahlt, damit man Brot backen kann, das Überleben der Menschen.
Der alte Mühlstein soll als Zeitzeichen Zeugnis ablegen für das historische Ereignis der Neugründung von St. Martin und zugleich – versehen mit 10 großen und 10 kleineren Sternen – an die ehemaligen selbständig existierenden Pfarreien (und die Kapellengemeinden) erinnern.“
Pfarrbrief
Das Pfarrsiegel mit dem Hl. Martin auf dem Pferd in kräftigem Blau und Rot zierte ab Januar 2013 nicht nur unsere Fahne, sondern auch den neuen gemeinsamen Pfarrbrief, der überall in Kirchen, Kapellen und Geschäften ausliegt und schon von weitem erkennbar ist. Das Layout ist in all den Jahren gleichgeblieben. Zum einen stiftet der Pfarrbrief Identität, zum anderen bewahrt er auch Identität, in dem er wie eine Chronik das Leben in der Pfarrei dokumentiert. Wie ein Stück Zeitgeschichte.